• Sustainability To Go

    Rettet die Grüne 1 unser Klima?

    Die Wirtschaft leidet massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist 2020 um fünf Prozent gesunken. Mehr als eine Million Menschen haben ihre Arbeit verloren, allein 398.000 im Bereich Hotellerie und Gastronomie. Doch jetzt soll es wieder aufwärts gehen: Dank massiver staatliche Hilfe und weiterhin guter Auftragslage in der Industrie erwarten Experten für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent. 

    Sind die volkswirtschaftlichen Schäden der Corona-Krise also nur „halb so schlimm“? Und können wir das nicht sogar als Chance für einen ökologischen Spurwechsel nutzen? Viele Expertinnen und Experten sind sich einig: Große Wiederaufbauprogramme sind nötig – am besten gekoppelt mit der Förderung von mehr Klimaschutz und Digitalisierung. So sieht es auch die Europäische Union: Ihr Corona-Recoverypaket umfasst sage und schreibe 1,8 Billionen Euro und soll zu einem Drittel Klimaschutzmaßnahmen finanzieren. 

    Gast unserer heutigen Podcast-Folge ist der Mitgründer der Initiative Neues Wirtschaftswunder, Dr. Moritz Kraemer. Er ist Senior Fellow am Centre for Sustainable Finance der University of London und Chief Economist der Länder- und ESG-Risiko-Plattform countryrisk.io. Im Gespräch mit unserem Redakteur Ulrich Klose erläutert er, warum der öffentliche Kapitalstock gerade jetzt saniert werden muss und warum es gut für den Klimaschutz ist, wenn wir die dafür notwendige Finanzierung über 100 Jahre strecken.

    Brauchen wir heute noch Nachhaltigkeitsberichte?

    Unternehmen dürfen sich nicht vor ihrer Verantwortung drücken. Sie sollen zeigen, was sie tun. Zum Beispiel im Nachhaltigkeitsbericht. Soweit die Theorie. In der Praxis macht die Lektüre der Berichte oft nur wenig Spaß. Ist das Thema damit durch?  Nein! Tatsächlich erstellen immer mehr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht.  In den meisten Fällen geschieht dies, weil neue Rechtsverordnungen aus Brüssel und Berlin die Firmen immer öfter dazu verpflichten. 

    Unser heutiger Gast ist Riccardo Wagner. Er blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Journalismus, Medienproduktion, Unternehmenskommunikation und Marketing zurück. Heute unterrichtet er als Professor an der Fresenius Hochschule Köln und leitet dort die Media School. 

     Als Kommunikationsprofi weiß Riccardo Wagner: Nachhaltigkeitsberichte beinhalten fast immer schöne Bilder und Erfolgsgeschichten. Das reicht aber nicht, findet er. Wer nicht guckt, dass er mit seinen eigenen Themen in den Fahrersitz kommt, wird bei allen künftigen Entwicklungen immer nur vom Rand zuschauen. 

     Wie schaffe ich es also, mit meinen Nachhaltigkeitsthemen in die Öffentlichkeit zu kommen? Was kann ein Bericht dabei überhaupt leisten? Und was nicht? Und warum ist es manchmal klüger, nicht immer nur Erfolgsgeschichten zu erzählen? 

    50 Shades of Hate

    Ob Hass, Wut oder Aggressionen – das Netz ist voll davon. In den letzten Jahren haben sogenannte Hassreden insbesondere auf den Social Media-Plattformen sprunghaft zugenommen. Das liegt auch an einem deutlich veränderten Meinungsklima. Die Grenzen des vermeintlich „Sagbaren“ werden immer weiter verschoben. 

     Der meiste Hass ist persönlich, mobbt, beleidigt und greift den Einzelnen an. Anlässe dafür gibt es viele, aber eigentlich keine: Es reichen meist schon Nichtigkeiten, um die Empörungswellen loszutreten. Wenn sich die Social-Media-Maschine aber einmal in Bewegung setzt, geht es bekanntermaßen immer ad personam. 

    In unserer heutigen Podcastausgabe „50 shades of hate“ wollen wir uns im Gespräch mit Barbara Costanzo in diese Hasswelten vortasten. Frau Costanzo ist Vice President Group Social Engagement bei der Deutschen Telekom. Zu diesem sperrigen Job-Titel gehört auch die Verbindung zwischen Medienkompetenz und Demokratiekompetenz bzw. digitaler Zivilcourage. Barbara Costanzo ist davon überzeugt, dass die Telekom nicht nur für Produkte und Dienstleistungen verantwortlich ist, sondern auch für den angemessenen Umgang damit.  

    Frauen in der Arbeitswelt: Vorhang auf für die Ungleichheit

    Jedes Jahr am 8. März ist Weltfrauentag. An diesem Tag erinnern wir an die Rechte von Frauen und daran, dass vieles noch gar nicht so lange erstritten ist: Erst seit 1962 dürfen Frauen in Deutschland eigenständig ein Konto eröffnen und bis 1977 brauchten sie die Einwilligung ihres Mannes, um arbeiten zu gehen. Das ist heute besser. Gut so! Aber noch immer verdienen Frauen im Schnitt fast ein Fünftel weniger als ihre männlichen Kollegen. Für diesen Gender Pay Gap steht der Equal Pay Day – 2021 ist er am 10. März und damit zwei Tage nach dem Weltfrauentag. Rein rechnerisch haben die Frauen in Deutschland also bis zum 10. März ohne Bezahlung gearbeitet. 

    Dabei wären Investitionen in Frauenrechte wirtschaftlich viel klüger: Unternehmen, die auf Vielfalt und Inklusion setzten, sind laut einer Studie 22% produktiver, haben eine 27% höhere Rentabilität und eine 39% höhere Zufriedenheit von Kundinnen und Kunden. 

    Leider sieht die die Realität häufig anders aus. Gerade die Corona-Pandemie führt uns das aktuell mehr als deutlich vor Augen: Zusätzlich zu ihrer im Schnitt 21% schlechter bezahlten Job leisten Frauen viele Stunden unbezahlte Pflege-Arbeit. Durch die Schließung von Schulen, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen während des Lockdowns hat sich diese Situation für Frauen deutlich verschlechtert. Deshalb warnt die Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Jutta Allmendinger, dass „Frauen durch COVID-19 bei der Gleichstellung um 30 Jahre zurückgeworfen werden“.

    Reden wir darüber mit Jutta Rump! Sie ist Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule Ludwigshafen. Seit 2007 gehört sie zu den „40 führenden Köpfen des Personalwesens“ und zu den 8 wichtigsten Professor*innen für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum.

    Dieser Podcast entstand in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk, dem wir dafür ganz herzlich danken. Das Gespräch führt deren Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Claudia van den Berg.

    Kaffee, Kapseln und Kritik: Ist Recycling die Lösung?

    Tonne auf – Müll rein. Beim Thema Abfall sind wir Deutschen Spitze: Pro Kopf verursachen die Privathaushalte hierzulande direkt hinter Dänemark den meisten Müll. Nämlich rund 535 KG im Jahr. Wachsende Probleme bereitet vor allem das Thema Verpackungen. Gerade beim Thema Kaffeekapseln aus Aluminium sind viele Verbraucher in den letzten Jahren deshalb sensibler geworden. Das macht auch den großen Playern wie Nespresso zu schaffen. Nespresso-Kapseln sind für viele ein Synonym unserer Wegwerfgesellschaft. Wir spräche darüber mit Sebastian Klaus. Er ist Professor für Verpackungstechnik an der Beuth Hochschule in Berlin. Unser zweiter Gast ist Tim Decken. Er ist Nachhaltigkeitsmanager bei Nespresso Deutschland.