• Sustainability To Go

    Ist das Purpose oder kann das weg?

    Manche glauben: Ohne einen Purpose würden Millennials sich gar nicht erst bewerben, langfristig orientierte Investoren das Unternehmen meiden und die Mitarbeiterinnen lustlos ihrer sinnentleerten Arbeit nachgehen. Und auch die Konsumenteninnen entschieden immer öfter nach Purpose-Kriterien.Die Suche nach dem Sinn respektive „Purpose“ erstrahlt in vielen Chefetagen in so positivem Licht, dass dabei selten hinterfragt wird, warum das so ist. 

     Der Purpose-Trend kommt aus den USA, aus den Start-ups und Digitalkonzernen des Silicon Valley, die Hippiekultur und Sinnsuche mit Konzernhierarchie und Kapitalismus gemixt haben. Die US-Werbelegende Joey Reiman hat den Begriff purpose maßgeblich geprägt und auch in einem Buch beschrieben hat. Dessen vollständiger Titel lautet übersetzt: „Die Geschichte des Zwecks: Der Weg zur Schaffung einer strahlenderen Marke, einer größeren Firma und eines dauerhaften Vermächtnisses“. 

     Wir finden auch in Deutschland viele Beispiele für Purpose. Sehr bekannt ist etwa die Kampagne der Volksbanken und Raiffeisenbanken aus dem Jahr 2009: „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“ war der Slogan und auch hier ging es um Bestimmung und Zweck. Dieser Slogan lässt sich 1:1 auch auf Unternehmen übertragen: Auch jedes Unternehmen hat etwas, das es antreibt und zusammenhält.

     Gutes tun und dabei gut dastehen – diese Kombination hat die Purpose-Diskussion von Anfang an begleitet. Sind das am Ende also alles nur leere PR-Versprechen, um die Generation Greta zu beeindrucken? Und wie steht es mit der Antwort auf die Fragen: Warum arbeiten wir hier? Was ist der Sinn dieses Unternehmens? 

     Reichlich Gesprächsstoff für die beide Teilnehmer dieser Podcast-Ausgabe: Das Gespräch führt Silke Düwel-Rieth, die das Thema UN Entwicklusziele im Deutschen Global Compact Netzwerk leitet. Ihre Interviewparter ist Prof. Dr. Timo Meynhardt.  Er hat den Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung an der Leipzig Graduate School of Management inne. Bekannt ist Prof. Meynhardt insbesondere für seine Studien zum Thema Public Value.

    Dieser Podcast entstand in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk, dem wir dafür ganz herzlich danken.

    Welche Rolle spielt der Klimawandel im Tagesgeschäft?

    Stärker denn je steht der Klimawandel als eine der drängendsten globalen Herausforderungen unserer Zeit im Fokus. Das Intergovernmental Panel on Climate Change, oder kurz IPCC, zeigt in seinem 2019 veröffentlichten Sonderbericht, dass sich die Erde seit Ende des 19. Jahrhunderts global bereits um etwa 1 Grad Celsius erwärmt hat. Die Folgen dieser Überhitzung sind bereits deutlich spürbar. So nehmen Hitzewellen und Starkregenereignisse in verschiedenen Regionen der Welt bezüglich Häufigkeit und Intensität zu. Selbst ein halbes Grad kann hier einen dramatischen Unterschied machen, zum Beispiel, ob sich das Klima um 1,5 oder 2 Grad erwärmt.

    Angesichts dieser Entwicklungen setzen sich immer mehr Unternehmen mit Klimafragen auseinander: Viele haben erkannt, dass sie mit entsprechenden Strategien und Maßnahmen auch eigene Risiken senken und neue Geschäftschancen erschließen lassen.

    In der Praxis gibt es zahlreiche Stellschrauben:

    •          Kosteneinsparungen durch höhere Energie- und Ressourceneffizienz,

    •          Zukunftsfähigkeit durch proaktiven Umgang mit Klimarisiken, auch entlang der Wertschöpfungskette,

    •          und die Erschließung von Geschäftspotenzialen durch neue Produkte, Dienstleistungen oder Technologien.

    Jede Menge Themenfelder für unser Gespräch! Unser heutiger Gesprächspartner ist Ernst Rauch. Er ist Chef Klima- und Geowissenschaftler bei der Münchner Rückversicherung. Global Head Climate & Public Sector Business Development nennt sich seine Position offiziell.  Dieser Podcast entstand in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk, dem wir dafür ganz herzlich danken. Das Gespräch führt deren Leiterin des Bereiches Umwelt, Klima und Reporting, Lena Kern.